Ya’ Beppo

Ya’ya heißt im Kongo der große (ältere) Bruder. Diesen Namen brachte ich 1999 aus dem Kongo mit. Ein Jugendchor, mit dem ich dort gesungen habe, nannte mich so.

Meine erste Reise auf den afrikanischen Kontinent lässt sich in diesem einen Wort zusammenfassen und es gibt keinen Tag mehr, an dem ich nicht an Kinshasa erinnert werde.

Ich bin nicht nur Sänger – zur Zeit überwiegend GOSPELSÄNGER, sondern auch Maler.

Weil ich so ausgiebig und leidenschaftlich an so vielen Orten mit anderen Menschen zusammen singe, ist mein großes Atelier in der Nähe von Bremen häufig verwaist. Meine Vorräte an Malpapier und Farben, meine Bilderrahmenmaschine und die Pinsel mussten einem Ton-Studio Platz machen, in dem ich langsam beginne, mich zurecht zu finden.

Ich lebe und arbeite auf einem Bio-Bauernhof (Milch), den ein Freund bestellt. Er überließ mir den “ungeliebten” Schweinestall für meine künstlerischen und wenig platzsparenden Aktivitäten.

An meiner Seite lebt GISELA, meine Frau. Sie war 30 Jahre lang Gymnastik- und später Grundschullehrerin. Gemeinsam haben wir unser Gospelworkshop-Konzept in den letzten 12 Jahren entwickelt. – Zuerst hatten wir nur meine kräftige, ansteckende Bassstimme, meine Gitarre und Giselas pädagogische Erfahrung, ihre Freude an Sprache und Bewegung.
Wir hatten auch ihre Angst vorm Singen und ihre Überzeugung: “Das lerne ich nie!”
Wenn ich sie dann mit meiner Stimme “zu tragen” versuchte, vergaß sie nach und nach ihren Widerstand und “klemmte sich einfach dran.”.

Wir lernen bis heute viel voneinander. Und von unseren Freunden aus dem Kongo, aus Nigeria, (wo wir letztes Jahr das Leben im Busch kennen lernten), aus Südafrika und aus vielen anderen Ländern dieses unermesslichen Kontinents voller Klänge und Lieder.