Bilder aus Südafrika:
Feedback zum Schulprojekt in Zell/Mosel, im April 2013
Hier zwei Zeitungsartikel:


Afrikanische Lieder im Kloster Ottobeuren
Juli 2012
Zeitungsbericht im September 2012:
Von Alexandra Glanz
Singe, wem Stimme gegeben:
Beim Kurs “Singen mit Beppo” im Barockkloster Ottobeuren im Allgäu werden eine Woche lang afrikanische Gospels einstudiert.

Im Kloster Ottobeuren sorgt Beppo mit seinem Urlauberchor für Stimmung.
Ottobeuren. Beppo heißt eigentlich Berthold. Ein mundfauler Freund hat ihm den Spitznamen verpasst. Deshalb ist Beppo auch kein kleiner Dicker mit angespeckten Lederhosen, wie der Name nahelegt, sondern ein langer Dünner mit zerbeulten Jeans. Und Beppo kommt auch nicht von einer Almhütte, sondern aus Stuhr bei Bremen.
Dieser Umstand ist insofern bedeutsam, als Klaus, der das Buchen des einwöchigen Kurses “Singen mit Beppo” in der Benediktinerabtei Ottobeuren seiner Ehefrau Vera überlassen hatte, zunächst irritiert war. Denn der pensionierte Lehrer von der badischen Weinstraße und dort ein tragender Bass im Kirchenchor wollte sich an altdeutschen Volksliedern ergötzen. Das hatte er bei einem Kursusleiter namens Beppo zumindest erwartet.
Stattdessen war wiederholtes “Fungia Laffia / oshe, oshe ye / Fungia Laffia / oshe oshe” in afrikanischen Rhythmen angesagt. Und “si fiwe mungu / si fiwe nai / ma wangu / si si we” plus weiterer vokalstarker Silben. Ansonsten Fehlanzeige: “Kein schöner Land in dieser Zeit” in Sicht. Beppo und seine Frau Gisela darf man guten Gewissens als Botschafter afrikanischer Gospels verstehen. Die beiden haben in den neunziger Jahren während mehrerer Aufenthalte vorrangig im Kongo diese einfachen Kirchen-, aber auch Kinder- und Spaßlieder gesammelt. Seither geben der einstige Eisenbahner Beppo und die frühere Schul- und Gymnastiklehrerin Gisela die Freude am überschwänglichen, gemeinsamen Singen, von der sie sich in Afrika überwältigen ließen, in christlichen Gemeinden weiter. “Auf dass alle Stimmen wie ein Wasserfall zusammen fließen”, so ist es Beppo am liebsten. Ein- oder zweimal im Jahr reisen die beiden “Silver Ager” mit Gitarre und Trommeln auch im Kloster Ottobeuren an. Für alle, die nur das eine wollen: singen.
Den malerischen Marktflecken, den die Architektur der Abtei so machtvoll dominiert, gibt’s gratis dazu. Ottobeuren wirbt mit einem Allgäu “für die Sinne” und zuvörderst mit seinem berühmten Sohn, dem “Wasserdoktor” Sebastian Kneipp. Gleich drei Kneipp-Anlagen wollen in der sanften Hügellandschaft zwischen Terrainweg, Walderlebnispfad und Nordic-Walking-Parcours zum Hosenhochkrempeln und spontanen Wassertreten verführen. Zeit dazu bleibt Beppos Singgemeinschaft in der ausgiebigen Mittagspause.
Am Morgen und ab dem späten Nachmittag aber wird gesungen: oshe, oshe ye… Keiner muss das Notenlesen beherrschen, niemand Liedtexte auswendig können. Die paar Silben, aus denen jedes Lied besteht, hat Gisela in Druckbuchstaben, so groß wie eine Zigarettenschachtel, auf Pappen notiert, die sie uns unermüdlich entgegenhält. Am Morgen lockern wir mit ihr, kerzengerade konzentriert und humorvoll, Kehlkopf und Körper; Qigong-Übungen helfen dabei. So können sich etwaige Hemmungen von uns Amateursängern verflüchtigen. Niemand fragt nach Sopran, Alt oder Tenor, spontan schlängeln wir uns in der Tonlage ein, die jedem von uns am angenehmsten ist. Uns, das sind 18 Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer, der erwähnte Klaus. Alle 45 plus. Die Älteste ist 81, Margarete, herrlichstes Kölsch redend und auch gern trinkend, wie sie am Abend einräumt. Margarete gehört schon seit zehn Jahren zu Beppos Fangemeinde, so lange singt sie regelmäßig mit. Ein echter Oldie eben.
Zu den Neuen gehört Uta, Finanzbuchhalterin aus dem sächsischen Chemnitz. Und Gudrun, eine Lehrerin. Zu den Neulingen gehört Gudrun aber nur, was Beppo betrifft. Die barocke Weitläufigkeit der Abtei Ottobeuren hat sie schon mehrfach genossen. Beim Mittagessen erzählt sie vom Kursus “Musikmeditation”, der ebenfalls in der mehr als 1200 Jahre alten Klosteranlage angeboten wird. Da erfahre sie “wahre Glückseligkeit”, fasst sie die dabei gemachte Erfahrung zusammen, und ihre braunen Augen strahlen dabei wie Sterne, die wir wenig später in einem Gospel bejubeln.
Das erhabende Flair im mönchischen Ambiente spüren auch wir in allen Winkeln. Das überbordende Dekor mit aufbrechenden Voluten und Rocaillen und manch anderem Schnickschnack scheint die Decken schier zum Einstürzen bringen zu wollen, desgleichen die pausbäckigen Engel, die sich zuhauf in den Gemälden über unseren Köpfen tummeln: Die gesamte Deckenmalerei des zwischen 1711 und 1723 entstandenen Konvents samt Kaiser- und Theatersaal ist exzellent restauriert. Desgleichen die Basilika, die ab 1737 entstand. Bauzeit: fast 30 Jahre.
Heute lockt die gewaltige Würde dieser bayerischen Barockkunst die Reisebusse in die Region. Das freut nicht nur Ottobeurens Tourismusamt, sondern ebenso Pater Magnus, einer der 20 in der Abtei lebenden Mönche. Der Pater, in schwarzem Habit über fülliger Figur, deutet während seiner Führung in die lichte Kuppelhöhe: Oben baumelt tatsächlich der stukkatierte, also der aus Gips geformte Fuß eines gemalten Heiligen aus der Kuppelmalerei – 3-D in Bestform.
Die Akustik in diesen heiligen Hallen ist fantastisch. Überall umgibt sie uns. In den weitläufigen Fluren, den Kreuzgängen, und erst recht in der Basilika. Als wir zu einer Abendmesse die Gläubigen mit unseren afrikanischen Gospels überraschen, ist die Welt kurzzeitig im Lot. Auch bei Klaus war sie das am Ende wieder. So glücklich habe er seine Vera schon lange nicht mehr erlebt.
Hin und Weg
Anreise: Mit dem Auto ins Wallenstein-Städtchen Memmingen, weitere elf Kilometer südöstlich liegt Ottobeuren. Oder mit der Bahn: RIT (Rail-Inclusive-Ticket) heißt ein kostengünstiges Angebot, das nur über den Reiseveranstalter zu buchen ist und mit dem der Kunde unter anderem den Zug frei wählen kann.
Klosterurlaub: “Singen mit Beppo” ist beim Veranstalter SKR buchbar (Sechs Nächte, Vollpension für 755 Euro). Diese Reise ist eine von etwa 20 angebotenen Möglichkeiten, in der Klosteranlage von Ottobeuren zu wohnen.
Markt Ottobeuren: Ein properer Kneippkur- und Ferienort. Hier ist der Pfarrer und Hydrotherapeut Sebastian Kneipp aufgewachsen, im nahegelegenen, längst eingemeindeten Dorf Stephansried 1821 geboren. www.ottobeuren.de
Weitere Informationen: SKR Reisen GmbH, Venloer Straße 47-53, 50672 Köln, Tel. (0221) 933720. www.skr.de
Beppo singt mit Anselm Grün! 2008. Hier die Information als pdf-Dokument: JHV mit Beppo, Andreas Ebert und Anselm Grün
Singen im Kloster Ottobeuren
Juli/August 2007
Zeitungsbericht im Dezember 2007:
Von Annette Jensen
Ruhe finden
Zur Gesangssession im Kloster
Eine Woche in dem bayerischen Kloster Ottobeuren.
“Eine Woche zu schweigen habe ich mir nicht zugetraut und deshalb das Seminar ‘Singen mit Beppo’ gebucht.
Plötzlich habe ich das Gefühl, Zeit zu haben”
Als der Bus über eine Hügelkuppe fährt und ich zum ersten Mal auf das Kloster Ottobeuren blicke, erschrecke ich fast: Die Basilika ist gigantisch, der dahinter liegende Gebäudeblock wirkt wie eine Festung. Der Mönch an der Pforte reicht mir ein Schlüsselbund; ich kann zu jeder Tages- und Nachtzeit kommen und gehen. Als Hausgast wohne ich in dem Klosterteil, der im 18. Jahrhundert für die Habsburgerkaiser errichtet wurde – im fast baugleichen Trakt nebenan befindet sich die Klausur der Mönche. Mein Zimmer heißt “St. Gertrud”. Jenseits des schlichten Holzbetts an der Wand ein gemarterter Jesus von beachtlichem Ausmaß, daneben drei Landschaftsbilder in Öl. Ich habe ein eigenes Badezimmer, zwei Stühle und einen Tisch. Durch das Fenster sieht man zwei Brunnen in einem riesigen Innenhof.
Vor dem Abendessen höre ich mir das Stundengebet der Mönche in der Basilika an. Dort strecken mir hunderte von Putten ihre niedlichen Popos entgegen, in einem Glassarg sitzt ein opulent bekleidetes Skelett. Ein Glöckchen verkündet die Ankunft der Mönche. Zu zweit treten sie ein, knicksen vor dem Altar und sammeln sich in den linken Bänken des Altarraums. Gut zwanzig Minuten dauert ihr monotoner Singsang – dann verschwinden sie wieder.
Eine Woche lang zu schweigen habe ich mir nicht zugetraut und deshalb ein Seminar belegt: “Singen mit Beppo”. Beim Abendessen treffe ich meine Kursgenossen zum ersten Mal. Fünfzehn Frauen und zwei Männer – alle zwischen 40 und 60 Jahre alt. Ich fühle mich unsicher. Ob das alles tiefkatholische Menschen sind, die gleich ein Tischgebet sprechen und dann voll Ehrfurcht die Gaben Gottes zu sich nehmen werden? “Wir duzen uns hier”, sagt eine Frau in den Fünfzigern, die schon zum zweiten Mal dabei ist. Nach und nach schwindet die Befangenheit.
Tiefe Stille in der Nacht: Die Ohren können sich weit öffnen und lauschend genießen. Auf meinem Nachttisch liegt eine Bibel in katholisch-evangelischer Einheitsübersetzung. Ich lasse meine Lektüre im Koffer und beginne auf der ersten Seite. Gott hat Sonne, Mond und Sterne an den Himmel geheftet und die Menschen auf zwei unterschiedliche Weisen erschaffen, später zeugen sie dann 130-jährige Kinder und werden über 700 Jahre alt. Interessant, was die Menschen damals so geschrieben haben. Bei Noah mache ich erst einmal das Licht aus.
Unsere erste Gesangssession findet am nächsten Morgen im Innenhof statt: Wir rekeln und strecken uns und schicken laute Töne in den Himmel. Der weißgelockte Beppo wirkt alterslos. Der Seminarleiter gibt öfter Gesangskurse im Kloster. Kindlich begeisterte Augen blicken aus seinem zerfurchten und dennoch jungen Gesicht. Sein umwerfend tiefer Bass ermuntert und ermutigt uns – warm, humorvoll und voll Gelassenheit. Mal hopst er ausgelassen herum, mal singt er voll Inbrunst. Nichts an ihm wirkt gekünstelt.
Die weiten, leeren Räume geben unseren Stimmen ein erstaunliches Volumen. Wir lernen afrikanische Gospels, die Beppo und seine Frau Gisela im Kongo, in Südafrika, Ghana, Liberia und noch einigen anderen Ländern gesammelt haben. Rhythmische Fußbewegungen helfen uns, den Takt zu halten. Schon nach zweieinhalb Stunden beherrschen wir eine Reihe mehrstimmiger Lieder. Begleitet von Beppos Gitarre, ziehen wir “imela-imela -imela – ogaga” -singend durch die langen Gänge zum Mittagessen, wo aus geheimnisvoller Tiefe per Aufzug unser viergängiges Menü eintrifft.
Jeden Nachmittag haben wir vier Stunden Pause. Ich stakse wie ein Storch durch das nahe Kneipptretbad, wandere durch den Wald und beobachte Schnecken, die auf einem Grashaufen hinter der Klostermauer unterwegs sind. Ich habe Zeit.
An einem Tag macht Frater Franziskus eine Klosterführung mit uns. Wir erfahren, dass Benediktiner fast so stationär leben wie Bäume und dass die 21 Brüder das Kloster so selten wie möglich verlassen; dass die steigenden Energiepreise auch den Mönchen zu schaffen machen und er sein Habit ablegt, wenn er die Obstbäume beschneidet. Während er erzählt, sitzt Frater Franziskus auf einem Tisch, schlenkert mit den Füßen, die in modernen Outdoorsandalen stecken, lacht immer wieder und schaut uns unverklemmt an. Wenn er wollte, könnte er so manches Frauenherz erobern.
Aber er hat sich anders entschieden. Seine Liebe zu Gott müsse täglich intensiv gepflegt werden – so wie eine menschliche Liebesbeziehung auch -, erklärt der bärtige Mann mit der schwarzen Kutte. Er beschreibt seinen Alltag, den langen Weg eines Mönchs bis zum endgültigen Gelübde und den Andrang von Hartz-IV-Empfängern, die glauben, im Kloster eine Bleibe fürs Alter finden zu können. Und als wir schließlich im Vorraum der Basilika stehen, da gesteht Frater Franziskus, dass ihm romanische und gotische Kirchen viel besser gefallen als diese opulente Basilika hier in Ottobeuren. “Dass der liebe Gott so was für mich vorgesehen hat, das hätte ich früher auch nie gedacht”, kichert er.
Während der Stundengebete dürfen wir den Mönchen gegenüber im Chorgestühl Platz nehmen. “Seid nüchtern und wachsam. Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann”, sagt einer der Pater – so wie jede Woche dienstags um diese Uhrzeit. Ein sakrales Gefühl mag sich bei mir nicht einstellen, eher ein intellektueller Widerstand. So schaue ich mir die Decke an, wo über mir fünf muskulöse Männerkörper mit gehörnten Köpfen aus den Wolken fallen.
Dagegen kann ich bei den Gospels selbst manche deutsche Übersetzung ohne Abgrenzungsbedürfnisse mitschmettern. Wir singen von Gottvater und Mutter Erde – Jubel-, Dankes-, Trauer- und Trostlieder. Die Melodien sind mitreißend und harmonisch, sinnlich und oft ergreifend. Wir wiegen uns gemeinsam im Takt, wir tanzen fast und erzeugen zusammen einen Klangkörper. Immer wieder stehen wir auch in der Basilika unter der Kuppel im Kreis, pendeln hin und her. Am Anfang hatte uns der riesige Raum den Mut genommen. Aber Beppo vertreibt die Ehrfurcht; kein Zweifel, er ist ein tiefgläubiger Mensch, aber nichts an ihm ist moralisch-missionierend.
Jeden Tag gehe ich zu dem Grashaufen und beobachte die Schnecken. In den Klostergängen nehme ich das Licht wahr, das durch die Fensterbögen fällt und je nach Tageszeit steilere oder flachere Parallelogramme auf den hellen Marmorboden zeichnet. Die Architektur beeinflusst meine Bewegung: Fast unmöglich, hier zu schlendern oder zu schlurfen. Ich gehe aufrecht und voll innerer Ruhe, höre das gleichmäßige Geräusch meiner Schuhsohlen – oder ich singe.
Um fünf Uhr nachmittags treffen wir uns wieder – Gospels bis zum Abendessen. Während der Mahlzeiten reden wir über Gott und die Welt und kaum über unseren Alltag. Jutta* erinnert sich an ihre Klosterschule und muss in den ersten Tagen erst mal herausfinden, ob das alles hier sie trotz der Weite der Räume nicht beklemmt. Gabriele* hat den Urlaub von der Familie zum Geburtstag geschenkt bekommen und genießt die stille Zeit ohne Kindergeplärre. Friederike* hat einfach Lust, mal wieder eine Woche lang in schöner Umgebung zu singen. Manche von uns sind tiefgläubig, andere aus der Kirche ausgetreten oder zweifelnd. Wir kommen aus der ganzen Republik, sind schick gekleidet oder Birkenstockträger, solo, liiert, verheiratet oder geschieden. Es ist ein angenehmes Miteinander ohne Ansprüche und Gruppendynamik – jeder ist willkommen und kann für sich sein, wenn er es braucht.
Abends treffen wir uns in einer kleinen Kapelle oder lassen uns für eine Weile in der Basilika einschließen. Einmal haben wir sogar einen Auftritt – eine Caritasstation wird eingeweiht. Nicht lange, und Beppo hat es geschafft: Der ganze Saal singt mit. Oft setze ich mich in meinem Zimmer ans Fenster. Mal ist das gegenüber liegende Dach nass, und die Ziegel glänzen, mal ist der Himmel blau, und Schatten zeichnen sich auf der Fassade ab. Gelegentlich plätschern die beiden Brunnen, der Regen rauscht. Ich fühle mich ganz in der Gegenwart, wach. Was sonst wichtig für mich ist, ist jetzt unendlich weit weg.
Nach einer Woche breche ich wieder auf. Mein Gepäck ist schwer. Nicht nur mehrere Gläser Honig schleppe ich fort, sondern auch ein Buch aus dem Klosterladen, in dem Naturwissenschaftler und Theologen über den Urknall streiten. Noch Tage singe ich “imela-imela” oder “ayé – ullulami i lé”, wenn ich unter der Dusche stehe oder draußen unterwegs bin.
Workshop in Wiesbaden – Heilige Familie
29./30. Januar 2005
Zeitungsbericht:
Von Kurier-Mitarbeiterin Tine Miksch
Halleluja im Zulu-Rhythmus
Gospel-Workshop mit Beppo Theis in der Pfarrgemeinde Heilige Familie
Gospelklänge erfüllen die Mauern der katholischen Pfarrgemeinde Heilige Familie. Beppo Theis, Musiker aus Norddeutschland, studierte am Samstag mit 108 Teilnehmern im achtstündigen Workshop afrikanische Lieder ein, die im Sonntagsgottesdienst präsentiert wurden.
Beppo Theis, 58, war in seinem “ersten Leben”, wie er es lächelnd nennt, Eisenbahner und machte Musik nur nebenbei in Cover-Bands. Irgendwann wollte er dann nicht mehr nur für die Menschen singen, sondern mit ihnen.
“Für mich ist Singen alles – Atem und Energie, aufstehen und schlafen gehen. Eine volle Kirche am Sonntagmorgen zu motivieren, ein Halleluja herauszuschmettern, das ist eine ganz tolle Erfahrung.” Nach seiner klassischen Gesangs-Ausbildung konzentrierte sich Beppo, der bereits zum achten Mal aus Stuhr bei Bremen mit seiner Frau Gisela nach Wiesbaden kam, zunächst auf amerikanische Gospels wie “Swing low, sweet chariot”, bis er vor zirka zwölf Jahren schließlich seine Liebe zum schwarzen Kontinent und für die Lieder seiner Einwohner entdeckte.
Die Freude, die die Menschen in Afrika trotz bitterer Armut an der Musik haben, übertrug sich schnell auf den “faszinierenden Menschen mit der tollen Aura” (O-Ton eines Teilnehmers). Diese Leidenschaft bringt er nun seit zehn Jahren nach Deutschland und mit Vorliebe auch nach Wiesbaden, stets im Gepäck neue und bereits bekannte, von Reisen auf den schwarzen Kontinent mitgebrachte Lieder.
Die Wochenenden in der Gemeinde von Diakon und Workshop-Organisator Bernd Becker seien für ihn “ein Highlight”, strahlt der Mann mit der weißen Lockenpracht, der durch ein Musikprojekt an der Helene-Lange-Schule an die Kirche in der Lessingstraße gekommen ist. Seitdem heißt es hier einmal im Jahr: Der Acht-Stunden-Tag beginnt samstags um zehn. Die Teilnehmer, die sich aus den unterschiedlichsten Gemeinden und Städten von nah und fern einfinden, lernen zunächst den Text (mal in Zulu, mal in Shangan oder Venga oder einfach in Englisch), den Gisela Theis auch übersetzt, dann den dazu gehörigen Rhythmus und schließlich das ganze Lied, wobei an manchen Stellen Soli und auch kleine Tanzeinlagen eingebaut werden, immer nach dem Motto: “Alles kann, nichts muss.” Ein Mann hat Bongo- und Konga-Trommeln mitgebracht und steuert damit den Rhythmus bei. Beppo Theis spielt Gitarre, und die Hobbysänger, schätzungsweise zwischen fünf und 75 Jahren, singen mit glücklichen Mienen und mit ganzer Seele mit. Die Stimmung ist toll, und die Kirche erklingt – das freut nicht nur den Diakon, sondern sicher auch seinen “Chef” an oberster Stelle. In der Mittagspause, in der mitgebrachte Salate und von ein paar jungen Helfern rechtzeitig bestellte Pizzen verspeist werden, ist zu hören, dass ein großer Prozentsatz der Teilnehmer in festen Gospelchören singt und sich bei Theis Ideen und Inspiration holt. So auch Helmut Kessler, 68 Jahre alt und “Koordinator” einer Gospelgruppe aus Niedernhausen: “Dieser Workshop ist für uns ein Muss, wir schöpfen hier das Fundament für unsere Arbeit.” Karola Nöller, die zusammen mit anderen Begeisterten Theis und seiner Frau zum Teil sogar hinterher reist, hat neben dem Lernen noch einen weiteren Grund für ihren Enthusiasmus: “Bei Beppo macht’s einfach Spaß!”
Konzert und Workshops mit dem afrikanischen Chor “les banas ngayime”
im Oktober und November 2004
Zeitungsberichte:
“Workshop in Delmenhorst” “Workshop in Stickgras” “Workshop in Bonn” “Konzert in Delmenhorst”
Vom Gospelworkshop in Gütersloh im Oktober 2003 zwei mitreißende Bilder, für die es kaum Worte bedarf:
Hier ein Kommentar eines Workshop-Teilnehmers in Bremen im August 2003:
Hallo, beppo, Hallo, Gisela,
ein ganz kräftiges Dankeschön möchte ich Euch sagen für die CD vom Gottesdienst in der Stephaniekirche in Bremen.
Als ich kürzlich gegen Mitternacht nach Hause kam, habe ich die Post mit der CD aus dem Briefkasten gfischt und gleich probe gehört. Obwohl ich sehr müde war, musste ich erst mal zu Ende hören.
Mir gefällt die CD sehr gut. Sie gibt genau die Frische und Klarheit im Gesang wider, den ich auch im Gottesdienst selbst gespürt habe. Sie ist für mich eine kleine Kostbarkeit, die über das Aufzeichnen der Lieder weit hinaus geht.
Übrigens gefällt mir “O, what a beautiful city” ganz besonders.
Danke noch mal – bis zur nächsten Gelegenheit, wieder an einem Gospelworkshop teilnehmen zu können.
Viele Grüße
Feedback vom Gospelworkshop in Ohrbeck, im Juli 2003:
Ein Bericht einer Teilnehmerin:
So einfach ist es gar nicht, zu erzählen, wie es war. Musik, vor allem die gesungene, muss in mir wieder Klang werden; oder sie erreicht weder andere noch mich. ….mehr…
ROM – 2002:
Ausschnitte aus dem Reisebericht einer Teilnehmerin:
‘Singend und zu Fuß durch Rom mit Ya’Beppo und Gisela’
Nach einem gemeinsamen Abendessen erobern wir die Piazzen und Gassen Trasteveres. Menschenmassen, Motorroller bis zum Horizont, Stimmengewirr, lauwarmer Abend. Kulissen wie im Film. Und dann der erste Cappuccino: 90 Cent…..mehr…

Wiesbaden 2002 und Hasbergen bei Delmenhorst 2002: – was in der Zeitung stand:
Beppo muss sich nicht sonderlich anstrengen. Er unterbricht sein Spiel auf der Gitarre, hebt leicht die rechte Hand ? und schon halten die rund 100 Wiesbadener, die sich in der katholischen Kirche Heilige Familie zum Gospel-Workshop zusammen gefunden haben, in ihren Stimmübungen inne und blicken erwartungsvoll in das von weißen Locken umrahmte Gesicht des Meisters….mehr…
Bericht einer Workshopteilnehmerin in Neggio im Tessin:
Gospelsingen: Nach dem Frühstück um 9.00 ging es los mit Aufwärmübungen. Danach gab es Gruppenübungen mit zwei Gruppen…. Entweder dukabak oder akannamandla. ….mehr…