Malen

Was einem Künstler widerfährt, beeinflusst seine Arbeit. Ya’ Beppo hat viel erlebt, zu erzählen und stellt die Kunst über fast alles andere und zwar aus gutem Grund: Durch seine kreative Arbeit fand er nach schwerer Krankheit zurück ins Leben.

Ya ’Beppos Leidenschaft für das Malen und Singen ist ein fester Bestandteil seines Lebens, daher möchte er beides kombinieren. „Wenn ich male, komponiere ich mit Klängen, die niemand hört.“

Schon als kleiner Junge hatte er ein besonderes Interesse an der Kunst – er malte am liebsten Salamander – verlor diesen Weg jedoch durch seinen Wunsch, Priester zu werden und durch seine anschließende Tätigkeit als Eisenbahner bei der Bundesbahn aus den Augen. 1982 kam die schwerste Phase seines Lebens: Ya’ Beppo musste sich wegen Magenkrebs und eines Adenokarzinoms (Lymphdrüsenkrebs) operieren lassen und begann am Universitätsklinikum Essen eine Chemotherapie. Sein Leben stand am Abgrund und Ya‘ Beppo beschreibt: „Mein neuer Alltag war geprägt von Arztbesuchen und Kuren, ich habe den Boden unter meinen Füßen verloren.“ Also musste ein neuer Weg her:

„Und dann kam die Kunst. Das kann mir natürlich kein Arzt der Welt bestätigen, aber seitdem ist die Krankheit nie zurückgekehrt und ich stand mit zwei Beinen zurück im Leben und habe es enorm genossen.”

Ya’ Beppo

Auf die Frage nach seinen Wünschen und Lebenszielen liefert Ya’ Beppo eine schnelle Antwort:

„Jeden Tag Malen, das ist das, was ich will und was mich glücklich macht.“ Er ergänzt: „Früher wusste ich nicht, dass es so ein Künstlerleben überhaupt gibt. Heute möchte ich nichts anderes mehr machen.“

Zur Umsetzung dieses Lebenswegs steht ihm seine Frau Gisela Gustavus zur Seite. Die beiden lernten sich durch das Singen in der Reha-Klinik im Rahmen seiner Krankheitszeit kennen. Die erste Begegnung der beiden kam zustande, als der heute 73-jährige auf einer Bank saß und ein Lied sang. Seine heutige Lebensgefährtin setzte sich dazu und sang mit. Es schien wie Liebe auf das erste Hinhören und bis heute schwärmt Gisela Gustavus in den aller höchsten Tönen von ihrem Ehemann: „Jedes mal wenn ich ihn beim Arbeiten beobachte, bin ich erstaunt, wie viel Leidenschaft und Energie dahinter steckt. Beim Malen und Singen ist er voll in seinem Element, dabei unterstütze ich ihn gerne.“

In seinem schönen, hellen und geräumigen Atelier bietet er aber gerne auf Anfrage Malwochenenden an.
Hier sollen die Neugier und die Freude am Umgang mit Farben (besonders Aquarell) zu selbstvergessenem Tun führen.

Eine weitere Auswahl selbstgemalter Bilder (oder Bildausschnitte) von Beppo aus dem Jahr 2011 bis 2021 seht ihr nachfolgend:

The Eyes Series Abstract 2021

Die neue Arbeit von Ya’ Beppo offenbart die Einzigartigkeit des Staunens von Momenten die nur einmal passieren.

Die Augen verfolgen ihn Tag und Nacht und wenn er fliehen will, malt er sie und sie verschwinden.

Kinder der Welt 2015